Page 58 - Zur Sache Stuttgart Ausgabe 78
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ZACKE, SEILBAHN, KILLESBERGBÄHNLEAnmutig und nahezu geräuschlos: Die Stuttgarter Seilbahn.In vier Minuten am Seil rauf oder runterHier stand Stuttgarts erster Fahrscheinauto- mat. Und einen Maschinenmeister zum führen der Bahn brauchte es auch nicht, denn alles lief per Knopfdruck. Man wollte sparen in Zeiten der Wirtschaftskrise im Jahre 1929. Die Stutt- garter Seilbahn, oder korrekt gesagt Standseil- bahn, ist die wohl anmutigste der historischen Bahnen im Kessel. Die eckigen Teakholzwagen verbinden den Stadtteil Heslach (Südheimer Platz) mit dem Waldfriedhof. Das Prinzip: Ge- wichtsausgleich. An jedem Ende eines über 500 Meter langen Stahlseiles hängt ein Wagon. Na- hezu geräuschlos gleiten beide auf den blanken Schienen aneinander vorbei – der eine rauf, der andere runter, mit System. Früher ließen sich lediglich Besucher des Waldfriedhofs am Seil nach oben ziehen, darum der etwas bizarr56anmutende Beiname »Erbschleicherexpress«. Heute steigen Familien, Wanderer oder Aus- flügler in das weitestgehend im Originalzustand erhaltene Transportmittel.Unser Tipp: Planen Sie unbedingt einen ge- schichtsträchtigen Spaziergang unter alten Bäumen über den Waldfriedhof ein. Etliche Promis fanden hier ihre letzte Ruhestätte in Höhenlage, zum Beispiel Theodor Heuss, Robert Bosch oder der Künstler Oskar Schlem- mer. Anschließend dann noch ein Abstecher ins Ausflugslokal »Heimgarten St. Josef« mit Biergarten und großem Spielplatz.Informationen zum Fahrplan der Seilbahn auf www.ssb-ag.de, zum Waldfriedhof Stuttgart unter www.stuttgart.de/waldfriedhof und zum Heimgarten St. Josef auf www.heimgarten-st- josef.de. (SUK)